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Die Erderwärmung als neues Wirtschaftsrisiko

Die Erderwärmung als neues Wirtschaftsrisiko

Globaler Hitzerekord im Sommer 2024

Nun ist es offiziell: Der Sommer 2024 war der heißeste Sommer, seit es Temperaturaufzeichnungen gibt. Am 22. Juli 2024 erreichte die Erde sogar einen neuen Höchstwert in der globalen Durchschnittstemperatur: 17,16°C. Dies war laut dem Copernicus Climate Change Service (C3S) der heißeste Tag in der ERA5-Datensatzgeschichte, die bis ins Jahr 1940 zurückreicht.

Dieser neue Rekord übertraf den vorherigen Höchstwert von 17,09°C, der erst einen Tag zuvor, am 21. Juli 2024, erreicht wurde, sowie die bisherigen Höchstwerte vom 6. Juli 2023 mit 17,08°C. Diese Serie von traurigen Rekordtemperaturen unterstreicht die dramatische Zunahme der globalen Erwärmung in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten.

Ein alarmierender Temperaturanstieg

Die Temperaturerhöhung zwischen Juli 2023 und Juli 2024 ist außergewöhnlich. In diesen 12 Monaten wurden die bisherigen Temperaturrekorde immer wieder überschritten. Zum Vergleich: Vor Juli 2023 lag der höchste, jemals gemessene Tagesdurchschnitt bei 16,8°C, und zwar am 13. August 2016. Seit Juli 2023 wurden diese Werte an 59 Tagen übertroffen, was die Intensität und Häufigkeit der aktuellen Erwärmung verdeutlicht.

Die hohen Temperaturen sind vor allem auf die Erwärmung der nördlichen Hemisphäre während des Sommers zurückzuführen, da die großen Landmassen dort schneller aufheizen als die Ozeane der südlichen Hemisphäre abkühlen können. Ein zusätzlicher Faktor war die ungewöhnlich hohe Temperatur über großen Teilen der Antarktis, die zu den Rekordwerten beigetragen hat.

Eine beispiellose Serie: Zwölf Monate der traurigen Rekorde

Über den Zeitraum von Juni 2023 bis Mai 2024 ergeben die Daten obendrein eine Durchschnittstemperatur, die 1,63°C über dem vorindustriellen Niveau liegt. Und auch im August 2024 lag die durchschnittliche weltweite Oberflächentemperatur bei 16,82 Grad und damit um 1,51 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Zur Erinnerung: Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft dazu verpflichtet, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die globale Erderwärmung bei +1,5°C zu begrenzen. Tatsächlich haben wir diesen Wert soeben überschritten…

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels

Somit ist der Klimawandel keine abstrakte Bedrohung mehr, sondern bittere Realität, die auch Unternehmen in allen Branchen imer mehr betrifft. KMUs sind hierbei besonders verwundbar, da sie oft nicht über die Ressourcen großer Konzerne verfügen, um auf plötzliche Umweltveränderungen zu reagieren. Hier nur ein paar der möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen:

Erhöhte Betriebskosten:

Steigende Temperaturen können zu höheren Energiekosten führen, insbesondere in Betrieben, die auf Kühlung angewiesen sind. Auch die Kosten für Wasser, ein zunehmend knapper werdendes Gut, werden wohl in die Höhe schnellen.

Lieferkettenrisiken:

Extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel häufiger und intensiver werden, unterbrechen immer öfter die globalen Lieferketten. Dies betrifft insbesondere KMUs, die stark von einzelnen Lieferanten oder Regionen abhängig sind.

Steigende Kosten durch Naturkatastrophen:

Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen (Dürre, Starkregen, Stürme, etc.) führt nicht nur bei den direkt betroffenen Menschen zu enormen Schäden, sondern belastet auch die Unternehmen immer stärker. Diese müssen höhere Versicherungsprämien für ihre Absicherung zahlen oder bleiben im schlimmsten Fall selbst auf den Folgekosten solcher Katastrophen sitzen.

Rechtliche Anforderungen:

Die EU und die Regierungen vieler weiterer Staaten verschärfen ihre Gesetze und Regulatorien zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Unternehmen müssen sich auf strengere Vorschriften einstellen, die sowohl die Reduzierung von Treibhausgasemissionen als auch die Berichterstattung über Nachhaltigkeitsmaßnahmen betreffen.

Empfehlung: Handeln, solange es noch Handlungsspielraum gibt

Die Rekordtemperaturen vom Sommer 2024 sollten uns ein deutlicher Weckruf sein. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Geschäftsstrategien überdenken und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen sollten. Die Zukunft der Wirtschaft wird von denen gestaltet, die sich den neuen Realitäten stellen und die notwendigen Schritte unternehmen, um eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Welt zu schaffen. Die Herausforderungen des Klimawandels können nur bewältigt werden, wenn wir Menschen, aber auch die Unternehmen Verantwortung übernehmen und proaktiv Verbesserungsschritte und  Anpassungsmaßnahmen ergreifen.

Georg Musil Esg Experte Clean Kredit

Dr. Georg Musil

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Das neue EU-Lieferkettengesetz

Das neue EU-Lieferkettengesetz

Globale Sorgfaltspflichten für europäische Unternehmen

Seit dem 25. Juli 2024 ist das EU-Lieferkettengesetz offiziell in Kraft. Nach langen Diskussionen und Verhandlungen wurde die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (kurz CSDDD) Ende Mai 2024 verabschiedet. Nun beginnt die zweijährige Frist, in der die EU-Mitgliedsstaaten die Bestimmungen in nationales Recht umsetzen müssen. Allerdings wird es noch ein weiteres Jahr dauern, bis die ersten Firmen konkret von dem Gesetz betroffen sind.

Ab dem 26. Juli 2027 gelten die neuen Regeln für europäische Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und einem weltweiten Jahresumsatz von über 1,5 Milliarden Euro. Für Unternehmen aus Drittstaaten liegt der Schwellenwert ebenfalls bei 1,5 Milliarden Euro Umsatz in der EU. Ein Jahr später, ab dem 26. Juli 2028, werden die Schwellenwerte auf 3.000 Mitarbeitende und 900 Millionen Euro Umsatz gesenkt. Schließlich müssen ab dem Jahr 2029 alle Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und 450 Millionen Euro Umsatz die Vorgaben des Lieferkettengesetzes erfüllen. Kleinere Unternehmen bleiben von den direkten Rechenschaftspflichten ausgenommen.

Was müssen die betroffenen Unternehmen tun

In Erfüllung ihrer Sorgfaltspflichten müssen die betroffenen Unternehmen insbesondere folgende Schritte unternehmen:

  • Tatsächliche oder potenzielle negativen Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt ermitteln und geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese zu verhindern, abzuschwächen und zu beheben
  • Entsprechende Sorgfaltspflichten in ihre Unternehmenspolitik und Managementsysteme integriert
  • Ein Beschwerdeverfahren einrichten und allen Personen entlang ihrer Lieferkette den Zugang dazu ermöglichen
  • Transparent und öffentlich über die Einhaltung ihrer Sorgfaltspflichten informieren
  • Geeignete Kontroll- und Überwachungsschritte ergreifen, um die Wirksamkeit dieser Maßnahmen sicherzustellen

Das Hauptziel der Richtlinie ist es, große Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie beispielsweise von Kinderarbeit, Zwangsarbeit oder Umweltverstößen (wie Treibhausgasemissionen, Umweltverschmutzung oder der Zerstörung von Ökosystemen) profitieren. Sowohl vorgelagerte als auch nachgelagerte Tätigkeiten fallen unter das EU-Gesetz, womit auch mittelbare Lieferanten der entsprechenden Unternehmen betroffen sind.

Verstöße können unter anderem durch namentliche Anprangerung oder Geldstrafen in Höhe von bis zu fünf Prozent des weltweiten Nettoumsatzes geahndet werden. Darüber hinaus sind größere Unternehmen verpflichtet, einen Plan zu erstellen, der sicherstellt, dass ihr Geschäftsmodell und ihre Strategie im Einklang mit den Pariser Klimazielen stehen.

Erwartete Auswirkungen auf KMUs

Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) bedeutet dies, dass sie sich zwar vorerst nicht direkt mit den neuen Verpflichtungen auseinandersetzen müssen, aber dennoch wachsam sein sollten. Denn die indirekten Auswirkungen, wie etwa Anforderungen von größeren Geschäftspartnern, könnten für sie relevant werden. Daher ist es ratsam, dass KMUs bereits jetzt beginnen, ihre Lieferketten zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese frei von Menschenrechtsverletzungen und umweltrechtlichen Verstößen sind. Eine proaktive Anpassung an die kommenden Standards kann nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und das Ansehen auf dem Markt stärken.

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Versicherung gegen Naturkatastrophen

Versicherung gegen Naturkatastrophen

Warum mehr Eigenvorsorge notwendig sein wird

Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen stellt nicht nur die betroffenen Menschen vor enorme Herausforderungen, sondern belastet auch die Versicherungsbranche massiv. Jüngste Überschwemmungen in Österreich haben erneut gezeigt, wie verheerend die Auswirkungen solcher Ereignisse sein können. Laut dem Versicherungsverband Österreich (VVO) belaufen sich die jährlichen Schäden durch Naturkatastrophen mittlerweile auf eine Milliarde Euro. In diesem Kontext appellieren die Versicherer an die Politik und die Bevölkerung, sich besser auf solche Ereignisse vorzubereiten und die individuellen Vorsorgemaßnahmen zu verstärken.

Wachsende Risiken durch den Klimawandel

Der Klimawandel führt weltweit zu einem Anstieg extremer Wetterereignisse. Überschwemmungen, Stürme und Hitzewellen treten immer häufiger auf und verursachen massive Schäden an Infrastruktur, Eigentum und Wirtschaftsgütern. Besonders betroffen sind oft kleinere Unternehmen, die nicht über die nötigen Ressourcen verfügen, um solche Verluste abzufedern. Die VVO hielt fest, dass die Zunahme von Schadensfällen kurzfristig nicht gestoppt werden könne. Es sei jedoch entscheidend, den Umgang mit Naturkatastrophen zu verbessern und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Mangelnde individuelle Prävention

Ein wesentlicher Punkt, den der VVO ansprach, ist der Nachholbedarf bei der individuellen Prävention. Obwohl öffentliche Einrichtungen und Einsatzkräfte in Österreich gut aufgestellt sind, mangelt es vielen Privatpersonen und Unternehmen an ausreichenden Vorsorgemaßnahmen. Dabei könnten bereits einfache Maßnahmen helfen, Schäden durch extreme Wetterereignisse zu minimieren. Eine Möglichkeit besteht darin, die Gefahrenkarte HORA zu nutzen, die potenzielle Hochwasserszenarien für die eigenen Gebäude visualisiert. Mit dieser 3-D-Karte können Hausbesitzer und Unternehmer erkennen, welche Bereiche ihres Eigentums besonders gefährdet sind und entsprechend Schutzmaßnahmen ergreifen.

Wunsch an die Politik: Das belgische Modell

Neben der individuellen Prävention fordern die Versicherer auch eine Gesetzesänderung, um die Versichertenbasis zu erweitern. Aktuell sind viele Naturkatastrophenversicherungen gedeckelt, sodass sie oft nur einen Bruchteil der tatsächlichen Schäden abdecken. Der VVO plädiert für eine breitere Risikostreuung nach dem Vorbild des belgischen Modells. In Belgien ist die Feuerversicherung mit einer Naturkatastrophenversicherung gekoppelt, was zu höheren Prämien führt, aber gleichzeitig eine umfassendere Abdeckung ermöglicht. Eine solche Regelung würde auch in Österreich dazu beitragen, die finanziellen Belastungen durch Naturkatastrophen gerechter zu verteilen und langfristig tragbar zu machen.

Die Rolle der Versicherungsbranche

Kritiker werfen der Versicherungsbranche vor, die Risiken des Klimawandels über Jahrzehnte hinweg unterschätzt zu haben. So warnte bereits in den 1970er Jahren der Rückversicherer Münchener Rück vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Branche. Die „Financial Times“ berichtete kürzlich, dass die jährlichen weltweiten und versicherten Schäden durch Naturkatastrophen seit vier Jahren in Folge die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschreiten. Die steigenden Kosten haben die Versicherer in vielen Fällen an ihre Kunden weitergegeben, was die Notwendigkeit einer besseren Vorsorge und Anpassung unterstreicht.

Fazit: Eigenverantwortung und Zusammenarbeit sind gefragt

Die zunehmende Bedrohung durch Naturkatastrophen erfordert ein Umdenken in der Versicherungsbranche, bei der Politik und in der Gesellschaft. Besonders KMU-Unternehmen sollten sich der Risiken bewusst werden und präventive Maßnahmen ergreifen, um mögliche Schäden zu minimieren. Gleichzeitig sollten die Versicherungsbedingungen angepasst werden, um eine ausreichende Absicherung gegen Naturkatastrophen zu gewährleisten. Nur durch eine Kombination aus Eigenverantwortung und gesetzlicher Unterstützung kann der wachsenden Gefahr durch Naturkatastrophen effektiv begegnet werden.

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